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Beantwortete Fragen zur Podiumsdiskussion zu Windkraft am 22.11.2024 – Vibrationen

Die Podiumsdiskussion zur Windkraft um den Weißen Stein am 22.11.2024 wurde gemeinsam vom Verein Energiewende Bergstraße e. V. und den ÖKOstromern Dossenheim organisiert. Die gestellten Fragen und Antworten stehen nun auf der Internetseite www.Energiewende-Bergstrasse.de zur Verfügung. An dieser Stelle werden wir regelmäßig jeweils eine davon veröffentlichen. Bürger, die nicht teilnehmen konnten, können sich somit hier nach und nach über den Stand der Diskussion informieren.

Alle Videos zu den Fragen und Antworten finden Sie hier

Frage:   Werden Tiere nicht durch die Vibration der Windkraft-Anlagen gestört? In Norwegen kam es wegen Vibrationen angeblich zu Missbildungen bei Rentier-Kälbern und der Windpark muss abgebaut werden.

Antwort von Energiewende Bergstraße e.V.

Eine der wenigen wissenschaftlichen Studien, die überhaupt zur Störung von Tieren durch Windkraftanlagen bedingte Bodenvibrationen auffindbar ist, beschäftigt sich mit Regenwürmern, die in der unmittelbaren Nähe der Windkraftanlagen weniger zahlreich gefunden wurden. Weniger zahlreich hieß hier jedoch auch nur, dass direkt am Fuß der Windkraftanlage etwa die Hälfte der Regenwurmdichte herrscht wie in komplett unbeeinträchtigten Bereichen.

Darüber hinaus zeigt die Studie auch, wie steil die Stärke der Vibrationen mit steigender Distanz zur Windkraftanlage abnimmt. In 250 Metern Entfernung vom Fuß der Windkraftanlage ist die Amplitude der Vibrationen um 20 Dezibel geringer als direkt am Fuß. 

Anmerkung:  Da Dezibel eine logarithmische Maßeinheit ist, halbiert sich die Leistung alle 3 Dezibel. D.h.  nach 250m beträgt die Leistung nur noch weniger als 1/32igstel als am Fuß der Windkraftanlage.

Von Fehlbildungen bei Rentierkälbern ist auch nichts bekannt, lediglich meiden die Rentiere die Windparks weiträumig.

Das veranlasste die im Gebiet ansässigen Rentierzüchter, gegen die Errichtung des größten Onshore-Windparks Europas mit 277 Turbinen in einem ihrer wichtigsten Winterweidegebiete zu klagen. Daraufhin wurden aufgrund der Verletzung traditioneller Weiderechte Teile des Windparks für illegal erklärt.

Infolge des Urteils haben die Betreibergesellschaften der Windparks Rohan und Storhaia sowie die betroffenen Stämme an einem Mediationsverfahren teilgenommen, welches den Züchtern eine Entschädigung von 7 Millionen norwegischen Kronen jährlich sowie alternative Weideflächen zugesteht und den Weiterbetrieb des Windparks während der nächsten 25 Jahre erlaubt.

Wer das lieber als YouTube-Film sehen möchte, findet hier den entsprechenden Link: https://energiewende-bergstrasse.de/faq-windkraft-am-weissen-stein/#vibrationen

Noch mehr kurze Videos zu den Fragen und Antworten auf der Podiumsdiskussion gibt es hier.

(Michael Nowag)