Vor ca. 3 Jahren stand die Gemeinde Freigericht in Hessen vor der gleichen Frage wie die Gemeinde Dossenheim im kommenden November: Sollen im Wald Windkraftanlagen gebaut werden oder nicht? Die Bürger der Gemeinde Freigericht haben sich zukunftsweisend für Windkraft im Wald entschieden.
Aktuell wird das Projekt Windpark Sülzert gemeinsam mit der Nachbargemeinde Alzenau (Bayern) entwickelt. Dies ist eine sehr ähnliche Situation wie bei uns in Dossenheim und Schriesheim, jedoch mit der zusätzlichen Herausforderung, dass ein Windpark nicht nur über Gemeindegrenzen, sondern sogar über Bundeslandgrenzen hinweg errichtet wird.
Beide Gemeinden sind sowohl an der Entwicklungsgesellschaft als auch an der Betreibergesellschaft beteiligt. Dies sichert Mitspracherecht bei der Planung des Windparks. Außerdem erhalten die Gemeinden dadurch Pachtzahlungen und Einnahmen durch Gewinne aus der Stromerzeugung vor Ort. (Details: www.windpark-suelzert.de) Über eine Energiegenossenschaft können sich auch Bürger beteiligen.
Die Gemeinden Alzenau (Landkreis Aschaffenburg) und Freigericht (Main-Kinzig-Kreis) planen gemeinsam acht Windräder, die Strom für mehr als 70.000 Haushalte liefern sollen. Messungen laufen, Genehmigungsverfahren sind auf den Weg gebracht und wenn alles nach Plan läuft, könnten die rund 95 Millionen Euro teuren Anlagen 2028 in Betrieb gehen.
Dieses Vorzeigeprojekt wurde kürzlich im BR auch von Hubert Aiwanger gewürdigt: „Der Windpark Sülzert steht exemplarisch für eine regionale Lösung: Strom aus der Heimat, für die Heimat…..Am Ende geht es darum, unsere Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig den Charakter unserer Regionen zu bewahren – im Schulterschluss von Bürgern, Kommunen und Unternehmen.“
Ähnlich wie für das Gebiet um den Weißen Stein vorgesehen, werden auch dort fachliche Artenschutzgutachten vorab erstellt. Durch Beteiligung der Forstverwaltung in der Projektentwicklung wird sichergestellt, dass auch Belange der Waldentwicklung berücksichtigt werden.
Im Fall des Entscheids für die Windkraft um den Weißen Stein wünschen wir uns von den Gemeindeverwaltungen Dossenheim und Schriesheim, dass sie Kontakt zu diesen Gemeinden knüpfen, um von deren Erfahrungen zu profitieren.
Wir ÖKOstromer sind gegen ein Verbot von Windrädern im Wald. Blockade und Stillstand sind keine Strategie zur Gestaltung unserer Zukunft.